"Das Gedächtnis des Körpers" von Joachim Bauer

Lebenserfahrungen und unser Lebensstil machen aus uns die Menschen, die wir sind.

Doch wusstest du auch, dass das, was wir erleben und die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten, unsere Gene formt und verändert?

Geist und Gene arbeiten nach neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung also noch viel stärker zusammen als wir bis heute erahnen konnten...

"...Überall dort, wo zwischenmenschliche Beziehungen quantitativ und qualitativ abnehmen, nehmen Gesundheitsstörungen zu..." (Seite 19)

Botschaften wie diese des Neurobiologen und Psychotherapeuten Joachim Bauer, Autor des Buchs "Das Gedächtnis des Körpers" (2015) ziehen sich durch alle 17 Kapitel dieses Werkes.

 


Studien und Erkenntnisse der neueren Hirnforschung kommen zu bahnbrechenden Erkenntnissen: es ist weit bedeutender und prägender, mit wem wir was und auf welcheArt erleben als wir bis heute angenommen haben! Nicht nur unsere Einstellungen und damit unsere Persönlichkeit formen sich durch Erlebtes und den Kontakt mit unseren Mitmenschen: das, was wir in Interaktion mit Menschen erleben verändert unser Gehirn!

Gefühle wie Angst, Panik, Unsicherheit oder Überforderung und der damit einhergehende seelische Stress aktivieren in unserem Gehirn ganz andere Gene wie das Erleben von Liebe, Akzeptanz, Wohlwollen und Geborgenheit. Diese Aktivierung wiederum hat Auswirkungen auf die Reaktionen des Körpers.


Was wir wie einstufen, deuten und verarbeiten ist jedoch von Person zu Person sehr unterschiedlich und hängt stark auch von unseren Vorerfahrungen und Prägungen ab. Denn "...Beziehungserfahrungen organisieren nicht nur Nervenzell-Netzwerke, sie prägen auch das subjektive Fühlen und Denken eines Menschen..." (Seite 79).

 In einfacher und leicht verständlicher Sprache beschreibt Joachim Bauer u.A. in seinem Buch, welchen Einfluss wir als Mütter und Väter durch unsere Interaktion auf unsere Säuglinge haben:

Wie wirkt sich Kommunikation und elterliche Intuition auf die Entwicklung unserer Kinder aus?

Was bedeutet es, wenn Kinder von Geburt an, vielleicht schon im Bauch der Mutter, keine anregungsreiche Umgebung erfahren und warum ist es so enorm wichtig, dass Kinder kein Elend erfahren dürfen?

Fragen wie diese lassen erahnen, wie wertvoll und wichtig diese theoretischen und wissenschaftlichen Informationen gerade für werdende Eltern sind.

 


Auch thematisiert der Autor die Entstehung, Begünstigung und den Verlauf von

Herz-Kreislauf-Erkrankungen,

Depression, Burn-out und posttraumatischen Belastungsstörungen.

 Mit anschaulichen Beispielen, klar umrissenen Typologien und immer wieder Brückenschlägen in das leicht nachvollziehbare Alltagsgeschehen eines jeden von uns schafft dieses Buch Staunen und Umdenken dort, wo bisher viele Fragen und Vermutungen die Sicht einengten oder beschränkten.

Denn wir sind keinesfalls ohnmächtig der Programmierung von Genen ausgeliefert! Wir können ständig und jederzeit unser Leben und damit einhergehend die Struktur unseres Gehirns beeinflussen und damit verändern.

Unsere Gene sind keineswegs "Kommandeure des Organismus", sondern "eine Klaviatur, die vom Organsimus gespielt wird".


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Kommentare: 2
  • #1

    Julia (Samstag, 16 September 2017 08:20)

    Hab ich auch gelesen und finds echt toll!

  • #2

    Bärbel Waltl (Samstag, 16 September 2017 08:23)

    Ein sehr gutes Buch, ich kann die Empfehlung nur unterstreichen!